Alle 42 Landfrauen, die diese Reise gebucht hatten, standen morgens um 6.00 Uhr In Bad Oldesloe am Bahnhof, damit, nachdem unser Busfahrer Herr Pöhlsen das Reisegepäck verstaut hatte, es pünktlich losgehen konnte. Es nieselte etwas bei der Abfahrt aber das tat unserer guten Laune und der Vorfreude auf einige schöne gemeinsame Tage keinen Abbruch. Das Wetter wurde mit zunehmender Entfernung von unserem Heimatort immer besser und so kamen wir nach einer reibungslosen Fahrt am Spätnachmittag in unserem Urlaubsort Bodenmais an. Schnell waren die Zimmer im Rothbacher Hof verteilt und bezogen. Zum Abendessen trafen wir uns wieder, um gestärkt nach der langen Anreise den Tag ausklingen zu lassen.
Nach einer durchregneten Nacht fuhren wir, nachdem wir vom reichhaltigen Frühstück gut gestärkt waren, um 9.00Uhr ab, um nach Regensburg zu fahren. Es ging zum Schloss derer von Thurn und Taxis. Hier wurden wir von zwei Gästeführerinnen empfangen und in zwei Gruppen eingeteilt, um durch das Schloss geführt zu werden.

Das ehemalige Benediktinerkloster bekam die fürstliche Familie als Ausgleich für den Verlust des bayrischen Postmonopols und befindet sich seit 1812 in ihrem Besitz. Ab 1816 wurde es zur prachtvollen Residenz umgebaut. Sehr beeindruckend für uns waren das aus Marmor gebaute Treppenhaus und die vielen Prunkräume wie z.B. der Gelbe Salon, der Silbersalon oder der zweigeschossige Ballsaal.
Der in gold-weiß gehaltene Thronsaal und die kleine Hauskapelle, die ursprünglich das Schlaf- und Sterbezimmer der Erbprinzessin Helene war. Helene war die Schwester der Kaiserin Sisi von Österreich. Die fürstliche Schatzkammer mit dem ausgestellten Tafelsilber war beeindruckend. Beim Gang durch die Ahnengalerie zwinkerten uns die Portraits der fürstlichen Familie zu unserem Erstaunen freundlich zu. Die Besichtigung des Kreuzganges und der Gruftkapelle schloss unseren Besuch der Residenz ab.- Es war sehr interessant!-
Nach einer kleinen Mittagspause ging es weiter nach Donaustauf zur Walhalla. Es ist eine Ruhmes- und Ehrenhalle, die sich auf einer Anhöhe von 405 m oberhalb der Donau erhebt. Nach einem kleinen Aufstieg vom Busparkplatz her trafen wir wieder zwei Gästeführerinnen. Wiederum in zwei Gruppen eingeteilt betraten wir die heilige Halle. Der spätere König Ludwig I. von Bayern ließ sie noch während seiner Kronprinzenzeit planen. Am 18.Oktober 1842 fand dann nach 12 jähriger Bauzeit die Eröffnung statt. Ludwig war zu der Zeit schon 17 Jahre König. Da er sehr der Antike zugetan war ließ er die Halle im Stil der griechischen Tempel erbauen. Zu Ehren von berühmten Persönlichkeiten (Männer und Frauen) Deutscher Sprache. Bis heute befinden sich 130 Büsten und Gedenktafeln dieser Persönlichkeiten in der Halle mit der Innenausstattung aus Marmor, weißem Stuck und einer wunderschönen hölzernen Kassettendecke. Hier findet man z.B. die Büsten von Kaiser Barbarossa, General Blücher, Mozart, Kaiserin Maria Theresia, Katharina die Große, Hildegard von Bingen, Dr. Martin Luther, Rubens, Richard Wagner, Joh.S. Bach, Albert Einstein, Konrad Adenauer und nicht zuletzt Sophie Scholl, der Widerstandskämpferin während des Naziregimes, um nur einige zu nennen. Über allem wacht König Ludwig I.- Es ist beeindruckend was hier geschaffen wurde! Nach der Besichtigung konnten wir draußen von den Stufen die wunderschöne Aussicht in das Donautal genießen.-
Nun ging es wieder ins Hotel zurück, um uns verwöhnen zu lassen. Nach dem Abendessen wurden wir musikalisch von der Seniorchefin mit ihrem Akkordeon unterhalten.
Am nächsten Tag führte unsere Fahrt nach Deggendorf. Hier bestiegen wir ein Flussschiff, das uns auf der Donau bis zur Dreiflüssestadt Passau brachte.

Es war eine geruhsame Fahrt durch die schöne Donaulandschaft, die wir vom Oberdeck bei Sonnenschein sehr genossen haben. Nachdem wir vor der Kachletschleuse kurz vor Passau in einen Stau gerieten, kamen wir noch in den Genuss eines Mittagessens an Bord, bevor wir ab dem frühen Nachmittag die Bischofsstadt Passau auf eigene Faust erkunden konnten.
Wie wir feststellen konnten, lohnt es sich immer wieder in den wunderschönen Dom zu besichtigen. Nach ausgiebigem Schlendern durch die Altstadt und Kaffeetrinken ging es wieder ins Hotel, um den Abend in lustiger Runde ausklingen zu lassen. Herr Pöhlsen fuhr uns am 4.Tag durch die schöne Landschaft des Altmühltals nach Kehlheim zur Befreiungshalle. Auch sie ließ König Ludwig erbauen, zur Erinnerung an die Einigung aller deutschen Stämme nach dem endgültigen Sieg über Napoleon. Es ist ein monumentaler Rundbau, den Ludwig am Zusammenfluss von Altmühl und Donau auf dem Michelsberg wieder im griechischen Stil errichten ließ. In der Halle befinden sich in einem Rund 34 Siegesgöttinnen aus weißem Marmor, die sich die Hände reichen. Zwischen ihnen befinden sich gegossene Schilde aus erbeuteter Geschützbronze auf deren Vorderseiten die siegreichen Kämpfe der Befreiungskriege verzeichnet sind. Hoch über den Siegesgöttinnen befinden sich über den Rundbögen aus Granit Tafeln, die mit den Namen der siegreichen Feldherren wie Blücher, Gneisenau, Scharnhorst oder Radetzky versehen sind. Und hoch über einem Säulengang erhebt sich eine große Kuppel mit Rosetten und Trophäen bis zu einer 8 m breiten und 6 m hohen Glaslaterne, die einzige Lichtquelle, die die Halle gleichmäßig erhellt.

In dem wunderschönen Marmorfußboden mit seinen Einlegearbeiten steht der Satz:“ Möchten die Teutschen nie vergessen was den Befreiungskampf nothwendig machte und wodurch sie gesiegt“.- Wir waren der Meinung, dass man dies alles einmal im Leben gesehen haben müsste!
In Kehlheim hatten wir noch genügend Zeit für einen Bummel durch die schöne Altstadt und um dort ein Mittagessen, bevor es weiter ging, zu uns zu nehmen.
Noch von diesen Eindrücken gefangen, führte unsere Fahrt weiter in die Stadt Riedenburg, der Perle des Altmühltals. Hier konnten wir eine historische Stadtführung mit dem Bürgermeister, der als Burggraf Heinrich der III. kostümiert war, erleben. Heinrich der III. und einer seiner Söhne kamen als Minnesänger zu Ruhm. Im Jahr 1196 starb das Geschlecht der Grafen von Riedenburg aus. Das Erbe wurde dann von den Wittelsbachern übernommen. Die Stadt Riedenburg hat ihren Minnesängern eine lebensgroße Bronzestatue als Denkmal unmittelbar am Main- Donau- Kanal errichtet. Heute ist Riedenburg ein Luftkurort. Nach diesem Rundgang fuhren wir zurück nach Bodenmais, um den Tag bei gutem Essen und Hausmusik zu beenden.

Der letzte Ferientag, bevor wir am nächsten Tag die Heimreise antraten, führte uns nach Zwiesel in eine Glasmanufaktur. Hier steht vor dem Eingang auf dem Hofplatz eine im Mai 2007 errichtete Pyramide. Sie besteht aus 93.665 Kristallgläsern auf 65 Ebenen und ist 8,06 m hoch und 4,60 m breit.- Beeindruckend – Im Haus mit integriertem Verkaufsraum wurden wir nett empfangen und konnten uns vor Ort die Kunst der Glasbläserei zeigen lassen.
Danach konnten wir nach Herzenslust stöbern und wer wollte, auch kaufen. Im Ort selber konnten wir noch durch die Geschäfte bummeln und zu Mittag essen. Außerdem ist hier an die Geschäfte mit Glaskunst ein sehr schön angelegter Park entstanden, der unter Anderem mit Glasskulpturen ausgestattet ist.-Sehr sehenswert- war unsere einhellige Meinung. Nun ging es wieder langsam durch die schon herbstlich angehauchte Landschaft zurück ins Hotel, um in Ruhe die Koffer zu packen und den letzten gemeinsamen Abend zu genießen. Von unserer Wirtin, die uns die Abende mit Akkordeon und Hammondorgel unterhalten hatte, haben wir uns besonders herzlich mit einem Präsent aus unserer Heimatstadt Bad Oldesloe verabschiedet, mit dem Resümee, das es sich gelohnt hat, die Region rund um Bodenmais zu erkunden.
Unser Dank ging natürlich auch an unsere Reiseleiterin Christel, die wie immer alles bestens organisiert hatte und besonders an unseren Busfahrer Herrn Pöhlsen, der uns wieder sicher durch die Lande gefahren und zur Freude unserer Familien, heil nach Hause gebracht hat!