Unsere Reise in den Bayrischen Wald vom 18.09.12 bis 23.09.12

Alle 42 Landfrauen, die diese Reise gebucht hatten, standen morgens um 6.00 Uhr In Bad Oldesloe am Bahnhof, damit, nachdem unser Busfahrer Herr Pöhlsen das Reisegepäck verstaut hatte, es pünktlich losgehen konnte. Es nieselte etwas bei der Abfahrt aber das tat unserer guten Laune und der Vorfreude auf einige schöne gemeinsame Tage keinen Abbruch. Das Wetter wurde mit zunehmender Entfernung von unserem Heimatort immer besser und so kamen wir nach einer reibungslosen Fahrt am Spätnachmittag in unserem Urlaubsort Bodenmais an. Schnell waren die Zimmer im Rothbacher Hof verteilt und bezogen. Zum Abendessen trafen wir uns wieder, um gestärkt nach der langen Anreise den Tag ausklingen zu lassen.

Nach einer durchregneten Nacht  fuhren wir, nachdem wir vom reichhaltigen Frühstück gut gestärkt waren, um 9.00Uhr ab, um nach Regensburg zu fahren. Es ging zum Schloss derer von Thurn und Taxis. Hier wurden wir von zwei Gästeführerinnen empfangen und in zwei Gruppen eingeteilt, um durch das Schloss geführt zu werden.

Schloss derer von Thurn und Taxis
Schloss derer von Thurn und Taxis

Das ehemalige Benediktinerkloster bekam die fürstliche Familie als Ausgleich für den Verlust des bayrischen Postmonopols und befindet sich seit 1812 in ihrem Besitz. Ab 1816 wurde es zur prachtvollen Residenz umgebaut. Sehr beeindruckend für uns waren das aus Marmor gebaute Treppenhaus und die vielen Prunkräume wie z.B. der Gelbe Salon, der Silbersalon oder der zweigeschossige Ballsaal.

Der in gold-weiß gehaltene Thronsaal und die kleine Hauskapelle, die ursprünglich das Schlaf- und Sterbezimmer der Erbprinzessin Helene war. Helene war die Schwester der Kaiserin Sisi von Österreich. Die fürstliche Schatzkammer mit dem ausgestellten Tafelsilber war beeindruckend. Beim Gang durch die Ahnengalerie zwinkerten uns die Portraits der fürstlichen Familie zu unserem Erstaunen freundlich zu. Die Besichtigung des Kreuzganges und der Gruftkapelle schloss unseren Besuch der Residenz ab.- Es war sehr interessant!-

Nach einer kleinen Mittagspause ging es weiter nach Donaustauf zur Walhalla. Es ist eine Ruhmes- und Ehrenhalle, die sich auf einer Anhöhe von 405 m oberhalb der Donau erhebt. Nach einem kleinen Aufstieg vom Busparkplatz her trafen wir wieder zwei Gästeführerinnen. Wiederum in zwei Gruppen eingeteilt betraten wir die heilige Halle. Der spätere König  Ludwig I. von Bayern ließ sie noch während seiner Kronprinzenzeit planen. Am 18.Oktober 1842 fand dann nach 12 jähriger Bauzeit die Eröffnung statt. Ludwig war zu der Zeit schon 17 Jahre König. Da er sehr der Antike zugetan war ließ er die Halle im Stil der griechischen Tempel erbauen. Zu Ehren von berühmten Persönlichkeiten (Männer und Frauen) Deutscher Sprache. Bis heute befinden sich 130 Büsten und Gedenktafeln dieser Persönlichkeiten in der Halle mit der Innenausstattung aus Marmor, weißem Stuck und einer wunderschönen hölzernen Kassettendecke. Hier findet man z.B. die Büsten von Kaiser Barbarossa, General Blücher, Mozart, Kaiserin Maria Theresia, Katharina die Große, Hildegard von Bingen, Dr. Martin Luther, Rubens, Richard Wagner, Joh.S. Bach, Albert Einstein, Konrad Adenauer und nicht zuletzt  Sophie Scholl, der Widerstandskämpferin während des Naziregimes, um nur einige zu nennen. Über allem wacht König Ludwig I.- Es ist beeindruckend was hier geschaffen wurde! Nach der Besichtigung konnten wir draußen von den Stufen die wunderschöne Aussicht in das Donautal genießen.-

Nun ging es wieder ins Hotel zurück, um uns verwöhnen zu lassen. Nach dem Abendessen wurden wir musikalisch von der Seniorchefin mit ihrem Akkordeon unterhalten.

Am nächsten Tag führte unsere Fahrt nach Deggendorf. Hier bestiegen wir ein Flussschiff, das uns auf der Donau bis zur Dreiflüssestadt Passau brachte.

Die Ruhmes- und Ehrenhalle Walhalla
Die Ruhmes- und Ehrenhalle Walhalla

Es war eine geruhsame Fahrt durch die schöne Donaulandschaft, die wir vom Oberdeck bei Sonnenschein sehr genossen haben. Nachdem wir vor der Kachletschleuse kurz vor Passau in einen Stau gerieten, kamen wir noch in den Genuss eines Mittagessens an Bord, bevor wir ab dem frühen Nachmittag die Bischofsstadt Passau auf eigene Faust erkunden konnten.

Wie wir feststellen konnten, lohnt es sich immer wieder in den wunderschönen Dom zu besichtigen. Nach ausgiebigem Schlendern durch die Altstadt und Kaffeetrinken ging es wieder ins Hotel, um den Abend in lustiger Runde ausklingen zu lassen. Herr Pöhlsen fuhr uns am 4.Tag durch die schöne Landschaft des Altmühltals nach Kehlheim zur Befreiungshalle. Auch sie ließ König Ludwig erbauen, zur Erinnerung an die Einigung aller deutschen Stämme nach dem endgültigen Sieg über Napoleon. Es ist ein monumentaler Rundbau, den Ludwig am Zusammenfluss von Altmühl und Donau auf dem Michelsberg wieder im griechischen Stil errichten ließ. In der Halle befinden sich in einem Rund 34 Siegesgöttinnen aus weißem Marmor, die sich die Hände reichen. Zwischen ihnen befinden sich gegossene Schilde aus erbeuteter Geschützbronze auf deren Vorderseiten die siegreichen Kämpfe der Befreiungskriege verzeichnet sind. Hoch über den Siegesgöttinnen befinden sich über den Rundbögen aus Granit Tafeln, die mit den Namen der siegreichen Feldherren wie Blücher, Gneisenau, Scharnhorst oder Radetzky versehen sind. Und hoch über einem Säulengang erhebt sich eine große Kuppel mit Rosetten und Trophäen bis zu einer 8 m breiten und 6 m hohen Glaslaterne, die einzige Lichtquelle, die die Halle gleichmäßig erhellt.

Marmorfußboden mit Einlegearbeiten
Marmorfußboden mit Einlegearbeiten

In dem wunderschönen Marmorfußboden mit seinen Einlegearbeiten steht der Satz:“ Möchten die Teutschen nie vergessen was den Befreiungskampf nothwendig machte und wodurch sie gesiegt“.- Wir waren der Meinung, dass man dies alles einmal im Leben gesehen haben müsste! 

In Kehlheim hatten wir noch genügend Zeit für einen Bummel durch die schöne Altstadt und um dort ein Mittagessen, bevor es weiter ging, zu uns zu nehmen.

Noch von diesen Eindrücken gefangen, führte unsere Fahrt weiter  in die Stadt Riedenburg, der Perle des Altmühltals. Hier konnten wir eine historische Stadtführung mit dem Bürgermeister, der als Burggraf Heinrich der III. kostümiert war, erleben. Heinrich der III. und einer seiner Söhne kamen als Minnesänger zu Ruhm. Im Jahr 1196 starb das Geschlecht der Grafen von Riedenburg aus. Das Erbe wurde dann von den Wittelsbachern übernommen. Die Stadt Riedenburg hat ihren Minnesängern eine lebensgroße Bronzestatue als Denkmal unmittelbar am Main- Donau- Kanal errichtet. Heute ist Riedenburg ein Luftkurort. Nach diesem Rundgang fuhren wir zurück nach Bodenmais, um den Tag bei gutem Essen und Hausmusik zu beenden.

Einige Mitreisende auf der Reise in den Bayrischen Wald
Einige Mitreisende auf der Reise in den Bayrischen Wald

Der letzte Ferientag, bevor wir am nächsten Tag die Heimreise antraten, führte uns nach Zwiesel in eine Glasmanufaktur. Hier steht vor dem Eingang auf dem Hofplatz eine im Mai 2007 errichtete Pyramide. Sie besteht aus 93.665 Kristallgläsern auf 65 Ebenen und ist 8,06 m hoch und 4,60 m breit.- Beeindruckend – Im Haus mit integriertem Verkaufsraum wurden wir nett empfangen und konnten uns vor Ort die Kunst der Glasbläserei zeigen lassen.

Danach konnten wir nach Herzenslust stöbern und wer wollte, auch kaufen. Im Ort selber konnten wir noch durch die Geschäfte bummeln und zu Mittag essen. Außerdem ist  hier an die Geschäfte mit Glaskunst ein sehr schön angelegter Park entstanden, der unter Anderem mit Glasskulpturen ausgestattet ist.-Sehr sehenswert- war unsere einhellige Meinung. Nun ging es wieder langsam durch die schon herbstlich angehauchte Landschaft zurück ins Hotel, um in Ruhe die Koffer zu packen und den letzten gemeinsamen Abend zu genießen. Von unserer Wirtin, die uns die Abende mit Akkordeon und Hammondorgel unterhalten hatte, haben wir uns besonders herzlich mit einem Präsent aus unserer Heimatstadt Bad Oldesloe verabschiedet, mit dem Resümee, das es sich gelohnt hat, die Region rund um Bodenmais zu erkunden.

Unser Dank ging natürlich auch an unsere Reiseleiterin Christel, die wie immer alles bestens organisiert hatte und besonders an unseren Busfahrer Herrn Pöhlsen, der uns wieder sicher durch die Lande gefahren und zur Freude unserer Familien, heil nach Hause gebracht hat!

Tagesausflug nach Flensburg und Glücksburg am 05.09.2012

Das Ziel der Oldesloer Landfrauen am 05.09.12 liegt im Norden von Schleswig Holstein. Über die beiden Städte Flensburg und Glücksburg wollten wir Wissenswertes erfahren.Zunächst stand eine geführte Besichtigung der Flensburger Brauerei auf unserem Programm. Nach der Begrüßung durch zwei Empfangsdamen wurde uns erst einmal ein Film über die Herstellung des Bieres gezeigt. Dann wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt und mit Kopfhörern ausgestattet um eine gute Übermittlung der Erklärungen durch die Führung zu gewährleisten. Das war eine sehr gute Sache. Wir konnten trotz des Lärmes in den einzelnen Hallen den Ausführungen der beiden Damen sehr gut folgen.- Das Bier wird nach dem „Deutschen Reinheitsgebot“ nach alter Tradition hergestellt. Pro angesetztem Sud von 6 Tonnen Gerste, werden 30000 Liter Wasser, aus hauseigener Quelle, benötigt. Der dazugehörige Hopfen wird gekocht und auf 13° herunter gekühlt, bevor die Hefe dem Gebräu zugesetzt wird. Die Gärzeit beträgt insgesamt 1 Woche, bevor es dann zur Weiterverarbeitung und Abfüllung geht. Alle Stationen konnten wir sehr gut verfolgen. Nach der Besichtigung bekamen wir einen kleinen Imbiss in der hauseigenen Kantine verbunden mit der Verkostung einiger Biersorten.  

Im Anschluss daran machten wir eine Stadtrundfahrt durch Flensburg bis zum Hafen, von wo aus wir dann von der Fähre nach Glücksburg gebracht wurden. Vom Anleger wurden wir zum Schloss gebracht. Hier erwartete uns eine Führung.

Nachdem wir das in den Jahren von 1582 bis 1587 unter Herzog Johann d. J. zu Schleswig- Holstein- Sonderburg auf dem Gelände des ehemaligen Rüdeklosters von Außen gesehen hatten, wurden wir wiederum in zwei Gruppen eingeteilt um durch das Schloss geführt zu werden. Was man nicht unbedingt von dem kühlen Äußeren durch das strahlende Weiß der Fassaden des Schlosses, vermutet, wirkt das Schlossinnere sehr anheimelnd und warm. Alles konnte besichtigt werden, von der Kapelle im Keller, über drei Stockwerke mit den privaten Wohnräumen der Herrschaften, der Räume für die Festlichkeiten, Kinder- und Spielzimmer, bis in die Bodenräume, wo die früheren Bediensteten ihre Räumlichkeiten hatten. Sogar ein Badezimmer, wenn auch etwas altertümlich anmutend, ist schon vorhanden. Zum Abschluss stand der gruselige Folterkeller auf dem Besichtigungsprogramm, der aber natürlich heute nicht mehr benutzt wird!Wir alle waren begeistert von dem schönen alten Wasserschloss, das nicht wie bei sonstigen Wasserschlössern auf Holzpfählen gebaut wurde, sondern auf einem 2,5m hohen Granitsockel steht. Der See um das Schloss wurde aufgestaut und für den Fischfang zur Selbstversorgung genutzt. Erstaunt waren wir über die Aussage, dass dieses Schloss die Wiege der europäischen Königshäuser genannt wird. Nachdem die ältere Linie der regierenden Herzöge ausgestorben war, fiel das Schloss an die dänische Krone. König Christian IX. von Dänemark  wurde auch vom Volksmund als Schwiegervater Europas betitelt, weil vier seiner Kinder in die Königshäuser von Schweden, England und Russland einheirateten. Ein Sohn und ein Enkel wurden Könige von Griechenland und Norwegen. Daher ist die Schleswig- Holstein-Glücksburg- Sonderburg- Linie mit fast allen europäischen Dynastien verwandt.

Auf der Wappentafel des Hauses über dem Eingangsportal steht der Wahlspruch GgGmF, gleichbedeutend mit „Gott gebe Glück mit Frieden“. Möge es für alle Zeiten so bleiben!

Im Anschluss an diesen informativen Rundgang konnten wir Landfrauen im gemütlichen Café des Rosariums bei leckeren Torten und aufmunterndem Kaffee uns erholen und die Erlebnisse des Tages noch einmal Revue passieren lassen, bevor wir unsere Heimfahrt angetreten haben.