Das Interesse an einer Fahrt zu den Herrenhäuser Gärten war groß und so konnten wir mit 50 Landfrauen am 21.05.15 morgens um 7.30 Uhr in Bad Oldesloe starten.

Auf der Fahrt dort hin stand zunächst ein Besuch des im neugotischen Stil errichteten Welfen-Schlosses Marienburg, dem sogenannten „Neuschwanstein des Nordens“, auf unserem Programm. Es liegt auf dem 135m hohen Marienberg im Calenberger Land südlich von Hannover. Ein Geschenk von Georg V König von Hannover (1819- 1878) an seine Frau Marie zu ihrem 39. Geburtstag.
Unter ihrer Leitung wurde das Schloss in nur 9 Jahren als Sommerresidenz erbaut und eingerichtet. Wie wir während der in 2 Gruppen eingeteilten Führung durch die prunkvollen Räume erfuhren, war sie besonders stolz auf die zu der Zeit schon sehr modern eingerichtete Küche mit einem Herd, der die Warmwasserversorgung für eine Fußbodenheizung sicherstellte.

Marienburg, dem sogenannten „Neuschwanstein des Nordens“
Besonders schön sind die in jedem Raum anders verlegten Parkettböden. Eine andere Besonderheit ist das versilberte Mobiliar, welches komplett erhalten ist. Oder auch das sehr aufwendig bemalte und mit Blattgold verzierte Schirmgewölbe in der Bibliothek. Leider hat König Georg sein Schloss nie gesehen, da er seit seiner Kindheit blind war. Heute befindet sich das Schloss im Besitz des Welfen-Chefs Prinz Ernst August von Hannover. Wird aber nicht mehr als Wohnsitz der Familie genutzt.
Nach der interessanten Führung konnten wir uns in der heute als Restaurant genutzten Pferdestallung und Remise zu Mittag stärken.

Nach der erholsamen Pause führte uns die Weiterfahrt nach Hannover zu den Herrenhäuser Gärten und zum neu errichteten Schloss Herrenhausen mit seiner klassizistischen Fassade. Es wurde im 2. Weltkrieg zerstört und in den Jahren 2009- 2013 wieder aufgebaut.
Bevor aber unsere Führung um 16.00 Uhr begann hatten wir noch genügend Zeit zum Kaffeetrinken.

Auf dem Weg in die Gärten mussten wir durch die ehemalige Grotte gehen. Da sie sehr zerfallen war, wurde sie neugestaltet. Und zwar glaubt man in einem Spiegelsaal zu stehen, der in drei Räume eingeteilt ist. Entworfen wurde die Neugestaltung kurz vor ihrem Tod von der durch ihre üppigen und sehr bunten Frauenplastiken bekannten Künstlerin Niki Saint Phalle.
Diese Figuren sind auch in die mit Glas- und Spiegelmosaiken versehenen- Wände der Grotte eingearbeitet worden. Es ist sehr besonders und durchaus beeindruckend!
Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt und von einem sehr engagierten jungen Ehepaar durch die wunderschön angelegten Barockgärten mit ihren frisch mit Sommerblumen bepflanzten Rabatten geführt.

Als da sind: der Große Garten, ein ursprünglicher Küchengarten, der später von der Kurfürstin Sophie umgestaltet wurde, der Berggarten, der Georgen Garten und der Welfengarten.
Immer wieder auch die sehr schönen Wasserspiele, die in jedem Garten zu sehen sind. Wie z.B. im Großen Garten die Glocken- Fontaine oder aber die Große Fontaine, die um 1700 gebaut wurde. Ihre ursprüngliche Höhe im Jahr 1721 betrug 35m und konnte später auf eine Höhe von 35m gebracht werden. Alles nur durch Wasserkraft. Die Wasserspiele werden alle aus dem Leine- Fluss gespeist.
Da haben die Wasserbau-Ingenieure eine sehr beeindruckende Arbeit geleistet. Ein „Open Air-Theater“ mit vergoldeten Statuen beeindruckte uns sehr. Bei dem schönen Sonnenschein, der uns den ganzen Tag begleitet hat, glänzten sie besonders.
Ein abschließender Blick von der höher gelegenen Freitreppe in die Gärten war das Finale. Danach ging es wieder nach Bad Oldesloe zurück-
