Unsere Reise ins obere Saaletal nach Ziegenrück

Sechs Ferientage lagen vor uns. Die Landfrauenreise nach Thüringen ins obere Saaletal begann morgens um sieben Uhr früh am ZOB in Bad Oldesloe. Nach einer gemütlichen Frühstückspause in Behringen ging es ohne Stau weiter bis nach Ziegenrück. Das Hotel liegt direkt an einem Saalebogen mit einer kleinen Staustufe, von der ein permanentes Rauschen ausgeht. 

Landfrauenreise oberes Saaletal
Ziegenrück an der Saale

Es lud zu einem Abendspaziergang nach der Fahrt ein. Nach dem guten Abendessen unterhielt uns der hiesige Frauenchor mit Heimatliedern aus der Region.

Während der nächsten Tage begleitete uns Anita, eine Gästeführerin. Der 2. Tag begann morgens um 9.00 Uhr mit einer Rundfahrt durch den Thüringer Wald. Wir fuhren über Saalfeld (hier haben wir während einer vorherigen Reise schon einmal die wunderschönen Feengrotten besichtigt), nach Lippelsdorf. Dort bekamen wir in einer immer noch im Familienbesitz befindlichen Porzellanmanufaktur Einblicke in die Herstellung von Porzellan. Eine schöne Ausstellung der Produkte lud zum Erwerb einzelner Stücke ein. Einen Eindruck in die Herstellung von Thüringer Glaskunst bekamen wir in Neuhaus am Rennsteig. Nach dem Stöbern durch die Ausstellung und einer praktischen Vorführung des Glasblasens haben wir dort auch einen kleinen Imbiss zu uns nehmen können. 

Nun fehlte nur noch etwas köstlich Süßes am  Nachmittag! Dieses konnten wir dann am Nachmittag als Zwischenstopp in der Pralinenmanufaktur in der Fischbachmühle in Lauenstein genießen.- Sünde pur! Aber sooo…. köstlich!- da wurden natürlich Einkäufe für Daheim getätigt. Danach Rückfahrt ins Hotel, wo noch genügend Zeit zur Erholung oder einem Spaziergang entlang der Saale bis zum Abendessen blieb.

Blick auf die Saale
Blick auf die Saale

Den Abend vertrieben wir uns bei geselligem Beisammensein mit Gesellschaftsspielen.

Am nächsten Morgen holte uns Anita zu einer Fahrt durch das Vogtland ab. Es sollte nach Plauen gehen. Die bekannteste Spitzenstadt Deutschlands. Auch von hier aus begann die friedliche Revolution in der DDR. Die Fahrt führte uns durch bewaldete Höhenzüge ins Tal der Weißen Elster. In der Spitzenmanufaktur konnten wir die riesigen maschinellen Webstühle in Betrieb erleben, die wunderschöne Spitzen und Gardinen herstellen können. Eine große Vielfalt davon konnten wir in der Ausstellung begutachten und einige auch, wer wollte, erwerben.

Das altehrwürdige Rathaus in Plauen
Das altehrwürdige Rathaus in Plauen

Danach ging es ab in die Stadt um dort noch einen Rundgang zu machen um die schönsten Gebäude der Stadt, wie die Johanniskirche, das altehrwürdige Rathaus, die gut erhaltene Stadtmauer oder auch das Erich Ohser Haus. Ehrich Ohser, dem Schöpfer der Karikaturen „Vater und Sohn“.

Bronzestatue vom „Vater und Sohn“, der Karikaturen von Ehrich Ohser
Bronzestatue vom „Vater und Sohn“, der Karikaturen von Ehrich Ohser

Eine Bronzestatue der beiden Figuren steht vor dem Haus. Sogar die sogenannten Ampelmännchen sind seit diesem Jahr mit den Figuren bestückt. Am Nachmittag sind wir dann zur Göltzschtalbrücke gefahren.

Göltzschtalbrücke
Die Göltzschtalbrücke ist die größte, aus Ziegelsteinen erbaute (im Jahr 1851) Brücke der Welt mit einer Höhe von 78 Metern und einer Länge von 574 Metern.

Es ist die größte, aus Ziegelsteinen erbaute (im Jahr 1851) Brücke der Welt mit einer Höhe von 78 Metern und einer Länge von 574 Metern. Ein beeindruckendes Bauwerk!

Gruppenbild vor der Göltzschtalbrücke
Gruppenbild vor der Göltzschtalbrücke

Hier gab es in einer Gastwirtschaft die originale Thüringer Bratwurst- sehr lecker! Danach Rückfahrt zum Hotel, wo wir nach dem Abendessen von den Thüringer Waldspitzbuben unterhalten wurden.

Am 4. Tag begleitete uns Anita nach Rudolstadt. Hier thront die Heidecksburg hoch über der Stadt.

Die Heidecksburg in Rudolstadt
Die Heidecksburg in Rudolstadt

Wir fuhren hinauf und konnten, wer wollte an einem Museumsbesuch dort teilnehmen. Hier befindet sich eine sehr sehenswerte Puppenstuben- Miniaturausstellung.

Puppenstuben - Miniaturausstellung in der Heidecksburg
Puppenstuben – Miniaturausstellung in der Heidecksburg

Draußen um die Burg herum hatten wir einen schönen Rundumblick über die Stadt. Eine Stadtrundfahrt rundete das Programm ab. Danach ging es weiter nach Saalfeld. Während der Fahrt spielte uns Anita von einer von ihr mitgebrachten CD, den bekannten Marsch „Hoch Heidecksburg“ vor. Saalfeld gehört mit seiner 1100 jährigen Geschichte zu den ältesten Städten Thüringens.

Hier hatten wir einen Aufenthalt über die Mittagszeit. Später am Nachmittag besuchten wir die größte Talsperre Deutschlands: die Bleilochtalsperre, deren Staumauer 65 Meter hoch ist und die Länge des Sees 28 Kilometer beträgt. Dort sollten wir am letzten Tag unseres Aufenthalts in Thüringen noch eine Stauseerundfahrt unternehmen, was dann auch geschah. Auf dem Weg zum Hotel , konnten wir den in der Gemeinde Burgk bei Schleiz befindlichen, aus Holz gebauten Saaleturm besteigen.

Saaleturm in Burgk bei Schleiz
Saaleturm in Burgk bei Schleiz

Er wurde im Jahr 2011 fertiggestellt. Seine Höhe beträgt 43 Meter und ist sehr luftdurchlässig gebaut. Darin gilt es 192 Stufen zu erklimmen. Einige Damen haben es geschafft und wurden dafür mit einem wunderschönen Rundumblick belohnt.

Vorher aber, am 5. Tag, besuchten wir Mödlareuth. Es ist ein kleines Dorf, durch das heute noch die Grenze zwischen Thüringen und Bayern verläuft: nur heute in friedlichen Zeiten, ohne Mauer und Stacheldraht!  Hier befahl die damalige DDR Regierung 1952 den Ort im Tannbachtal erst durch einen Stacheldrahtzaun, dann durch einen Bretterzaun und zu guter Letzt durch eine Betonmauer mit Sicherheitsstreifen ohne einen Checkpoint, zu teilen. Über Nacht wurden ganze Familien getrennt. Die Amerikaner nannten den Ort deshalb auch „Little Berlin“. Erst nach der friedlichen Revolution von 1989, die sich in diesem Jahr zum 30.mal jährt, fiel auch dort die Mauer. Heute befindet sich in Mödlareuth ein Grenzmuseum und ein kleines Stück erhaltener Grenzstreifen, so, wie er sich 700 Meter lang durch den Ort gezogen hat. Durch einen Film mit alten Aufnahmen, wurde uns die Geschichte der Teilung veranschaulicht. Es waren bedrückende Zeiten für die Bewohner. Um so mehr ist es zu bewundern, dass die Wiedervereinigung unblutig verlief! Nach diesen Eindrücken haben wir dann am Nachmittag bei Sonnenschein eine Stauseerundfahrt auf der Bleilochtalsperre unternommen und uns von Anita verabschiedet. Nach dem Abendessen hat uns dann noch ein Alleinunterhalter einen amüsanten Tanzabend beschert. Ein netter Abschluss unserer Landfrauenreise!

6. Tag: nach dem Frühstück traten wir unsere problemlose Heimfahrt an. Es waren 6 schöne Tage. Wir bedanken uns bei dem Busfahrer für die sichere Fahrt und bei unserer „Reisechristel“ für die gute Organisation der Reise!

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